Das Ticket in der Hand, die Tasche gepackt, die Wohnungstür geschlossen: Der Urlaub kann beginnen! Doch was, wenn in den Ferien die Gesundheit streikt? Darüber machen sich einer Studie der Weltgesundheitsorganisation zufolge nur 60 Prozent aller Reisenden Gedanken. Der Rest startet ohne Reiseapotheke in den Urlaub - und das kann in Stress enden. Wenn du nicht verzweifelt nach einem Arzt oder einer Apotheke suchen wollen, solltest du im Gepäck Platz für Medikamente gegen die häufigsten Krankheiten schaffen.

Für eine Trekkingtour brauchst du eine andere Ausrüstung als für zwei Wochen Erholung am Strand. Generell gilt: Je abgelegener das Urlaubsziel, desto wichtiger ist eine gut durchdachte Reiseapotheke. Erkundige dich rechtzeitig vor Reisebeginn bei deinem Hausarzt nach nötigen Medikamenten. Er klärt dich über vorgeschriebene oder empfohlene Impfungen auf. Je nach Reiseland solltest du zudem deinen Impfpass überprüfen. Alternativ kannst du dir auch in der Apotheke Rat holen. Kontrolliere immer vorab die Verfallsdaten deiner Medikamente und prüfe, ob die Pflaster noch kleben.

Medikamente solltest du grundsätzlich wasserdicht und möglichst unter 25 Grad Celsius lagern. Bei Flügen empfiehlt es sich, zumindest die wichtigsten Mittel aus der Reiseapotheke im Handgepäck zu verstauen - so bist du auch bei Gepäckverlust versorgt. Denke dabei an die EU-Vorschrift: maximal 100ml pro Behälter, gesammelt im durchsichtigen, wieder verschließbaren Plastikbeutel. Wer in einem Auto ohne Klimaanlage verreist, packt Arzneimittel am besten in eine Kühltasche - allerdings nicht direkt an die Kälteakkus. Außerdem solltest du alle Beipackzettel einstecken.

Ob Blase am Fuß, Schürfwunde am Knie oder Holzsplitter in der Hand - um kleine Verletzungen schnell und sicher in Eigenregie verarzten zu können, solltest du ein Erste-Hilfe-Paket schnüren. Darin: Einmalhandschuhe, Wund-Desinfektionsspray, Pinzette, Kompressen, elastische Binden, Heft- und Verbandspflaster, Verbandsschere, Heilsalbe mit Panthenol und Sportsalbe bei Prellungen oder Verstauchungen.

Damit Kopf-, Zahn- oder Gliederschmerzen dir nicht den Tag verderben, gehören Schmerzmittel wie Paracetamol, Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure in jede Reiseapotheke. Sie helfen auch bei Erkältungsbeschwerden. Außerdem solltest du ein elektronisches Fieberthermometer mitnehmen.

Wo die Sonne scheint, sind Quälgeister wie Mücken oder Bremsen oft nicht weit. Mit einem Moskitonetz und Abwehrmittel für die Haut (Wirkstoff: Icaridin) kannst du dich schützen. Ist es schon zu spät, lindert eine Salbe mit Antihistamin den Juckreiz. Die hilft übrigens auch bei Sonnenbrand - doch dem solltest du ohnehin mit ausreichend Sonnenschutz vorbeugen.

Stürmische See, holpriger Bus - und plötzlich wird dir schwindelig und übel. Dagegen helfen spezielle Kaugummis, Tabletten oder Akkupressurbändchen.

Was zu Hause schon unangenehm ist, wird auf Reisen zum echten Problem - denn die nächste Toilette ist nicht immer in der Nähe. Etwa jeder fünfte Urlauber bekommt Durchfall. Meide Nahrungsmittel wie Salat oder Obst, die nicht abgekocht oder geschält sind. Im akuten Fall kannst du ein Mittel mit dem Wirkstoff Loperamid einnehmen, das beruhigt den Darm. Außerdem hilft es, mindestens zwei Liter pro Tag zu trinken und den Salzverlust mit Elektrolytpulver auszugleichen.

Um auch gegen Sodbrennen, Bauchkrämpfe, Verstopfung oder Blähungen gewappnet zu sein, gibt es eine Vielzahl an Medikamenten. In der Apotheke kannst du dich dazu beraten lassen.

Vom heimischen Nieselregen im unterkühlten Flieger auf die tropische Insel: Auf solche Temperatursprünge reagiert der Körper oft mit Schnupfen. Abschwellende Nasentropfen, Hustenpastillen und entzündungshemmende Halstabletten gehören daher auch in die Reiseapotheke.

Asthmaspray, Neurodermitis-Creme, Augentropfen, die Pille - denke auch an deine eigenen Medikamente! Besonders von Arzneien, die du regelmäßig einnimmst, solltest du ausreichend Reserven dabei haben. Bei lebenswichtigen Mitteln lasse dich von deinem Arzt zur Sicherheit ein Ersatzrezept ausstellen. Einige Präparate können dir bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen Probleme bereiten - Insulinspritzen oder Psychopharmaka etwa. Besorge dir daher vorsorglich ein ärztliches Attest oder eine beglaubigte Rezeptkopie. Leidest du an Venenerkrankungen, solltest du bei langen Reiserouten Stützstrümpfe tragen.

Selbst wenn du selten in den Urlaub fährst: Eine Reisekrankenversicherung kostet oft weniger als 20 Euro pro Jahr und ist bei Verletzungen oder Krankheit im Ausland Gold wert, denn sie kommt für sämtliche Kosten auf. In akuten Fällen kannst du als ADAC-Mitglied die Notfallnummer +49 89 76 76 76 wählen. Dort erhalten Reisende rund um die Uhr Auskunft über Adressen von deutsch oder englisch sprechenden Medizinern am jeweiligen Urlaubsort.

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